Dieser Fisch besteht aus hunderten Plastikpartikeln, die wir bei Cleanups am Rhein fanden: Eislöffel, Flaschendeckel, Pommesgabeln, Lollistiele, Wattestäbchen, Spielzeugteile, Strohhalme, Plastikscherben von Eimern, Kanistern, Verpackungen... all das finden wir am Rheinufer, all das treibt in unseren Flüssen und Meeren und wird zum Teil der globalen Plastikflut - und zur Gefahr.
Aus dem Müll vom Rhein ist hier ein Sinnbild für die Verschmutzung unserer Gewässer aber auch für die Verbindung von Flüssen und Meeren entstanden: Ein Lachs, der als Wanderfisch auf beeindruckenden Streifzügen aus den Flüssen ins Meer - und zum Laichen wieder zurück in die Bäche und Flüsse seiner Geburt - tausende von Kilometern zurücklegt, gegen den Strom schwimmt, mit jedem Flossenschlag im Kampf gegen menschengemachte Hindernisse und Verschmutzungen und für sein Überleben.
Noch vor hundert Jahren war der Rhein der bedeutendste Lachsfluss Europas. In den fünfziger Jahren starb der Rheinlachs wegen der katastrophalen Wasserqualität und dem Bau von Staudämmen allerdings aus.
Die Internationale Kommission zum Schutze des Rheins (IKSR) beschloss 1991 den Lachs wieder anzusiedeln. Eine kleine Anzahl von Lachsen kehrt inzwischen regelmässig zurück, allerdings meist nur in den nördlichen Teil des Rheins. Was sie von ihren jahrelangen Wanderungen erzählen könnten? Was sie in dieser Zeit nicht nur an Anstrengungen hinter sich bringen mussten, wieviel Müll ihnen begegnet und wie viel Plastik sie wohl selbst aufgenommen haben? Sicher keine unbeschwerte Reise, ihre Zeit im Fluss.